Frankreich wird am 15. Juli in Moskau Fussballweltmeister ...
... und Roger Courchod ist der neue Schulpräsident vom Schulkreis Zürichberg.
Ergebnisse 2. Wahlgang vom 15. Juni 2018.
Bei einer Stimmbeteiligung von 24.6 % (8'607 Stimmen bei 34'981 Stimmberechtigten).
> Roger Curchod ist mit 3'821 Stimmen
zum neuen Schulpräsidenten vom Schulkreis Zürichberg gewählt.
> Ralf Margreiter (3'382 Stimmen, Δ 439)
> Béatrice Di Pizzo (421 Stimmen)
> Esther Girsberger (232 Stimmen)
> Vereinzelte (463 Stimmen)
Lieber Roger Courchod. Wir gratulieren Ihnen zur Wahl als neuer Schulpräsident vom Zürichberg. Wir wünschen Ihnen in Ihrem Amt alles Gute und freuen uns auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Ihnen. Wir werden unsere Anliegen sehr bald und regelmässig bei Ihnen anmelden.
Schöne Sommerzeit!
Die Eltern vom Schulkreis 1, 7 und 8.
Zahlen zu den Wahlen
Wer 11% der aktiven Wahlberechtigten für sein Programm überzeugt und zur fehlerfreien Stimmabgaben bringt, kann Schulpräsident vom Schulkreis Zürichberg werden.
Rund 34'890 Wahlberechtige waren zum 1. und 2. Wahlgang im Schulkreis Zürichberg eingeladen: 17'505 (35.4%) wählten im 1. Wahlgang und nur 8'634 (24.6%) im 2. Wahlgang. Immerhin ist der Anteil der ungültigen Wahlzettel von 1'884 (10.7%) auf 282 (3.2%) Stimmen gesunken.
Roger Curchod hat im 2. Wahlgang 1'042 Stimmen (3'821 vs. 2'779) dazu gewonnen. Ralf Margreiter hat nur 117 (3'382 vs. 3'265) "neue" Stimmen gemacht. 439 Stimmen haben den zweiten Wahlgang entschieden.
Roger Curchod hat im 2. Wahlgang 3'821 Stimmen gemacht (+ 1'042 vs. 2'779 im 1. Wahlgang), Ralf Margreiter hat im 2. Wahlgang 3'382 Stimmen gemacht (+ 117 vs. 3'265 im 1. Wahlgang), Béatrice Di Pizzo ist nach dem 1. Wahlgang (2'264 Stimmen) nicht mehr offiziell angetreten und hat im 2. Wahlgang 421 Stimmen gemacht. Esther Grisberger hat im zweiten Wahlgang neu 232 Stimmen gemacht. 330 (1. Wahlgang) und 463 (2. Wahlgang) Stimmen gingen an "Vereinzelte Kandidaten".
Parteiloser Roger Curchod siegt am Zürichberg
Im zweiten Wahlgang um das Schulpräsidium im Schulkreis Zürichberg überholt Roger Curchod seinen Konkurrenten Ralf Margreiter (Grüne).
(Corsin Zander @tagesanzeiger vom 15. Juli 2018)
Roger Curchod ist hocherfreut, als ihn Tagesanzeiger.ch/Newsnet kurz nach der Bekanntgabe der Resultate des zweiten Wahlgangs um das Schulpräsidium am Zürichberg erreicht. Der parteilose Kandidat sitzt gerade mit einem Glas Wein in Sardinien am Swimmingpool in den Ferien. Es sei eine grosse Erleichterung, nach dem intensiven Wahlkampf. Er habe gerade auch in den letzten Wochen vor den Wahlen noch einen enormen Aufwand betrieben, um seine Wählerinnen und Wähler zu mobilisieren. «Ich bin überglücklich», sagt der Witiker. Im ersten Wahlgang war Curchod mit 2779 Stimmen noch 486 Stimmen hinter dem ehemaligen Kantonsrat Ralf Margreiter (Grüne) gelegen, der in Altstetten wohnt.
Trumpf Parteiloser
Curchod profitierte auch vom Rückzug der FDP-Kandidatin Béatrice Di Pizzo. Ihr war es im ersten Wahlgang nicht gelungen, das Schulpräsidium zu verteidigen, das die Freisinnigen am Zürichberg jahrzehntelang inne hatten. Sie hatte lediglich 2264 Stimmen erreicht. Die FDP und SVP unterstützten nach Di Pizzos Rückzug Curchod. «Von dieser Unterstützung der Bürgerlichen habe ich enorm profitiert», sagt Curchod. Doch ihm sei es auch zu Gute gekommen, dass er als Parteiloser angetreten sei. «Die Wählerinnen und Wähler wünschten sich offenbar einen unabhängigen Schulpräsidenten», sagt Curchod. Er erzielte 3821 Stimmen und liegt damit mit 439 Stimmen vor Ralf Margreiter.
Der Kandidat der Grünen zeigt sich in einer ersten Stellungnahme enttäuscht über das Resultat. «Ich hätte meine grosse Erfahrung gerne in dieses Amt eingebracht», sagt Margreiter. Er gratuliere seinem Kontrahenten und hoffe, dass dieser seine im Wahlkampf gemachten Versprechen nun auch einlöse. Dass Curchod parteilos sei, habe ihm sicher viele Stimmen von Wählerinnen und Wählern eingebracht, die sich einen Wandel wünschten. Es sei allerdings fraglich wie unabhängig Curchod wirklich sei. «Er ist ein dezidierter Bürgerlicher und wurde deshalb auch von der SVP, FDP und CVP unterstützt», sagt Margreiter.
Er sei nun nach diesem knappen Resultat nicht geknickt: «Es ist mehr als nur ein Achtungserfolg, den ich erreicht habe.» Sein Herz werde weiterhin für die Bildung schlagen. «Als gewählter Schulpfleger freue ich mich auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit in der Behörde, mit Schulteams und Eltern», sagt Margreiter. Politische Ambitionen habe er momentan keine weiteren. Margreiter war 2016 als Kantonsrat zurückgetreten.
Schulleiter entlasten
Sein erstes Ziel sei es nun, die Schulleitungen zu entlasten, sagt Curchod am Telefon. Er wolle alle Schulen besuchen und herausfinden, mit welchen Massnahmen dies am besten gelingt. Ausserdem wolle er die Kommunikation zwischen den Schulen verbessern und die Zusammenarbeit fördern. «Es ergibt keinen Sinn, dass jede Schule ihren eigenen Weg geht», sagt Curchod. Dabei denke er in erster Linie an den Berufsauftrag, der im Zürichberg einheitlich umgesetzt werden soll.
Weitere Herausforderungen würden sich noch ergeben, ist Curchod überzeugt. Er werde mit allen Leuten das Gespräch suchen. «Als Parteiloser ist es mein Vorteil, sachbezogen zu arbeiten, ohne dass ein Parteibuch meinen Weg vorgibt», wird Curchod nicht Müde, seine Unabhängigkeit zu betonen. Er ist der einzige parteilose Schulpräsident in Zürich. Natürlich würden sich bürgerliche Parteien um ihn bemühen, aber er werde sicher parteilos bleiben, verspricht Curchod. «Dafür haben mich die Wählerinnen und Wähler auch gewählt.»
Letzte Medien-Stimmen und Kontroversen vor der Wahl vom 15. Juli 2018
(Sommerferien: 14. Juli bis 19. August 2018)
Am Zürichberg kommt es zu einem ungewöhnlichen Zweikampf ums Schulpräsidium
(Lena Schenkel @NZZ vom 9. Juli 2018)
Nachdem sich die FDP-Kandidatin zurückgezogen hat, wird am 15. Juli entweder Ralf Margreiter von den Grünen oder der parteilose Roger Curchod zum Schulpräsidenten gewählt. Im Wahlkampf ist auch die Frage aufgekeimt, wie politisch das Amt sei.
Die Moderation im GZ Riesbach leitete Hans-Peter Künzi von Radio SRF, Journalist und Vater aus 8008 Zürich.
Denken sie an den Zürichberg, assoziieren nicht nur Stadtzürcher gemeinhin: wohlhabend, FDP-Hochburg. Über zwanzig Jahre lang war auch das Präsidium des entsprechenden Schulkreises fest in den Händen der Freisinnigen.
Das ändert sich bald: Nachdem deren Kandidatin Béatrice Di Pizzo bei der Erneuerungswahl im Juni auf dem dritten Platz gelandet war und sich zurückgezogen hat, kommt es am 15. Juli zum Showdown zwischen den beiden verbliebenen Amtsanwärtern, Ralf Margreiter (gp.) und Roger Curchod (parteilos). Dass nur 486 Stimmen den erstplatzierten Margreiter vom zweitplatzierten Curchod trennten, macht die Kampfwahl umso spannender.
Elternratspräsident versus Ex-Kantonsrat
GLP, SP und AL empfehlen Margreiter zur Wahl, Curchod wird wie bisher von der CVP und neu auch von FDP und SVP unterstützt, die zuvor Di Pizzo portierten. Rein rechnerisch stehen die Chancen demnach gut, dass der Grossteil der 2264 Stimmen, die auf die FDP-Kandidatin entfielen, neu Curchod zufallen und ihn zum Wahlsieger küren. Der Präsident des Elternrats Langmatt ist zudem im Quartier wohnhaft und gut vernetzt. Doch ganz so einfach ist die Ausgangslage nicht, denn der ehemalige Kantonsrat Margreiter ist über die Quartiergrenzen hinaus bekannt, und auch in seinem Unterstützungskomitee finden sich vereinzelt Bürgerliche, die ihn als bewährten Bildungspolitiker für das Amt empfehlen. Ausserdem ist mit einer niedrigen Wahlbeteiligung zu rechnen, da der zweite Wahlgang just zum Auftakt der Schulsommerferien angesetzt ist.
Umso emotionaler wird der Wahlkampf inzwischen geführt. Während Curchods Lager ihren Kandidaten als unabhängigen Macher und seinen Konkurrenten Margreiter als abgehobenen Karrierepolitiker darstellt, kritisiert die Gegenseite dessen fehlende politische Erfahrung und stellt die Unabhängigkeit des Parteilosen infrage. Dass Curchod zunächst bei der FDP vorstellig geworden war, um seine Chancen für eine Kandidatur unter der Partei auszuloten, und die CVP ihm hernach einen Listenplatz freiräumte, um seine Wahlchancen nicht zu gefährden, führte zu Gerüchten um einen möglichen Parteibeitritt nach seiner allfälligen Wahl.
Ralf Margreiter (links) und Roger Curchod (rechts) duellieren sich bald an der Urne ums Präsidium im Schulkreis Zürichberg.
Wie politisch ist das Schulpräsidium?
Diese hat Curchod an einer Wahlveranstaltung kürzlich ausgeräumt: «Ich bleibe parteilos», antwortete er auf eine entsprechende Frage aus dem Publikum. Dass er und die drei bisherigen Parteilosen bei der Wahl in die Kreisschulbehörde im Juni die besten Resultate erzielt hätten, spreche für sich. Die parteipolitische Unabhängigkeit sei ein Vorteil und erleichtere pragmatische Lösungen frei von jeglicher ideologischen Färbung. Anders sieht dies Margreiter. Parteipolitik habe in diesem Amt nichts zu suchen – unpolitisch sei es deswegen nicht. Es sei wichtig, die politischen Prozesse zu kennen, um Einfluss nehmen zu können. Tatsächlich wäre Curchod im Falle einer Wahl der einzige parteilose Schulpräsident der Stadt Zürich. Interessant wird deshalb sein, wie die Wähler und Wählerinnen sich indirekt zu dieser Frage äussern. Nicht geleitet werden diese offensichtlich vom Zugehörigkeitsgefühl zu einer Partei und deren Parolen. Hätten sie so votiert wie im März und die Empfehlungen befolgt, wäre Margreiter bereits gewählt, vor Di Pizzo und Curchod. Ins Schulpräsidium werden Köpfe gewählt – inklusive der dort verankerten politischen Einstellung, ob parteilos oder nicht.
Kontroverse zur Präsidiums-Wahl der Schulkreispflege Zürichberg
Kritische Eltern-Stimmen aus dem Schulkreis Zürichberg
Am 15. Juli findet eine sogenannte Stichwahl statt, da es keiner der nominierten Kandidaten im ersten Wahlgang vom 10. Juni geschafft hat, mit dem absoluten Mehr gewählt zu werden.
Warum kam es zu dieser Stichwahl?
Bei ca. 12‘000 abgegebenen Stimmen waren fast 2‘000 Stimmen ungültig abgegeben worden, d.h. die Wähler im Kreis Zürichberg waren ganz offensichtlich nicht in der Lage, den Wahlzettel korrekt auszufüllen. Dies ist äusserst bedenklich, auch wenn es nur um die Wahl des Präsidiums in der Kreisschulpflege geht. Waren die Wahlunterlagen zu kompliziert und nicht verständlich genug?
Nur zwei Stichwahl-Kandidaten?
Für die Stichwahl wird den Wählern suggeriert, dass es lediglich zwei Kandidaten gibt, einen von der Gründen Partei, und einen sogenannten Parteilosen, der aber von der CVP/FDP und SVP unterstützt wird. Die FDP hat ihre eigene Kandidatin fallengelassen.
Tatsächlich sind jedoch alle 25 Mitglieder der Kreisschulpflege wählbar, was den wenigsten Wählern bewusst ist.
Sollte man sich beispielsweise nicht mit den beiden von den etablierten Parteien nominierten Kandidaten anfreunden können, dann wäre einer der übrigen 23 Mitglieder der Kreisschulpflege ebenfalls wählbar, einschliesslich der nicht mehr von ihrer eigenen Partei unterstützen Kandidatin.
Das Wahl-Dilemma ist offensichtlich
Die bürgerlichen Parteien wollen einen grünen Kandidaten verhindern, die grüne Partei möchte einen bürgerlichen Kandidaten verhindern. Es ist ein parteipolitischer Kampf auf Gemeindeebene, obwohl das Wohl der Schüler, Lehrer und Eltern im Vordergrund stehen sollte.
Es stellt sich bei vielen Wählern die Frage, warum nur ein überqualifizierter Kandidaten von den Grünen und ein nicht qualifizierter Kandidat den Bürgerlichen zur Auswahl steht, anstatt Kandidaten, die in dem Wahlkreis leben, sich jahrelang engagieren und bereits mehrjährige Erfahrung in der Kreisschulpflege haben.
Macht- statt Wahlkampf ums Schulpräsidium?
Partei und Machtpolitik auf Kosten unserer Kinder reicht den Eltern nach der Erfahrung der letzten Jahre. Wenn die Politiker im Wahlkreis und in Zürich uns Wähler und Eltern ernst nehmen, dann sollten sie ihren eigenen Berichten und Empfehlungen folgen, wie z.B. dem Bericht von Gernot Lauber zur Professionalisierung der Bildungspolitik, der die Abschaffung der Kreisschulpflege empfiehlt, um Doppelspurigkeiten zu vermeiden und Kosten zu senken.
Ohne Kreisschulpflege in Zürich?
Diese Doppelspurigkeiten und Politisierung einer an sich überflüssigen Institution lockt Kandidaten auch mit handfesten finanziellen Interessen, ist doch das Präsidium mit ca. CHF 190'000,- (p.a.) attraktiv entlohnt. Andere Kantone haben dies erkannt und die Kreisschulpflege bereits abgeschafft. Kein Kreisschulpflege: Warum nicht auch in Zürich?
Quelle: Kritische Eltern-Stimmen vom Schulhaus Bungertwies, Schulkreis Zürichberg (9. Juli 2018)
"Wer wählt, bestimmt mit"
(Urheber unbekannt)
Wahlkampf ums Schulpräsidium Zürichberg
Wer soll künftig das Schulpräsidium Zürichberg mit 17 Schulhäusern im Kreis 1, 7 und 8 leiten?
Am 10. Juni 2018 haben die Stadtzürcher Stimmbürger die Mitglieder der sieben Kreisschulbehörden und deren Präsidien für die nächsten vier Jahre gewählt.
Besonders spannend ist die Wahl im Schulkreis Zürichberg. Am 15. Juli kommt es zum zweiten Wahlgang.
Die beide Kandidaten Ralf Margreiter und Roger Curchod haben im ersten Wahlgang reüssiert und kandidieren offiziell für das Schulpräsidium im Schulkreis Zürichberg.
Als erfahrene Demokraten wissen wir, dass neben den zwei offiziellen Kandidaten auch die 23 weiteren Kandidaten für das Schulpräsidium im Schulkreis Zürichberg gewählt werden können (siehe auch Wahlzettel). Nur die auf dem Wahlzettel aufgeführten Kandidaten können gewählt werden. Mit einem anderen Namen (Bsp. Berset, Alain) ist der eingereichte Wahlzettel ungültig.
Wer gewinnt am 15. Juli 2018 die Wahl-Mehrheit im Kreis 1, 7 und 8?
Schulpräsident gesucht!
Einladung zum Info-Abend: 5. Juli 2018, @ GZ Reisbach
Ralf Margreiter und Roger Curchod in der Vorbereitung auf das Podium vom 5. Juli 2018 im Gemeindezentrum Riesbach
Wer gewinnt den zweiten Wahlgang am 15. Juli ?
Dritte offizielle Kandidatin für das Schulpräsidium Zürichberg gibt auf
Alle 25 Wahl-Kandidaten, inkl. den offiziellen Kandidaten Ralf Margreiter und Roger Curchod
Alle 25 wählbaren Kandidaten für das Schulpräsidium im Schulkreis Zürichberg (Amtsperiode 2018-2022)
Potentielle Schulpräsidenten im Briefkasten: "Bitte keine Reklamen" wird übergangen. Zum Glück sind bald Sommerferien.
Noch kein neues Präsidium im Schulkreis Zürichberg
Ergebnisse 1. Wahlgang vom 10. Juni 2018: Bei einer Stimmbeteiligung von 35.4 % (34'886 Stimmberechtigten,12'341 eingereichten Wahlzettel und 15% (1'884) ungültigen Wahlzetteln) hat keiner der Kandidaten das absolute Mehr von 4'320 Stimmen erreicht. Am 15. Juli kommt es zum zweiten Wahlgang.
> Ralf Margreiter (3'265 Stimmen; Δ 1'055)
> Roger Curchod (2'779 Stimmen; Δ 1'541)
> Béatrice Di Pizzo (2'264 Stimmen; Δ 2'056)
Dritte Kandidatin für das Schulpräsidium Zürichberg gibt auf
(Daniel Fritzsche @ NZZ vom 13. Juni 2018)
Im ersten Wahlgang hat Béatrice Di Pizzo zu wenige Stimmen geholt. Nun zieht die Freisinnige die Konsequenzen und verzichtet auf eine erneute Kandidatur. Stattdessen empfiehlt sie einen ehemaligen Konkurrenten zur Wahl.
Der 10. Juni 2018 war für Béatrice Di Pizzo (fdp.) ein schwarzer Tag. Trotz intensivem Wahlkampf und starker Hausmacht landete die FDP-Kandidatin für das Schulpräsidium Zürichberg am Wahlsonntag bloss auf dem dritten Platz – hinter dem Grünen Ralf Margreiter, hinter dem Parteilosen Roger Curchod. Margreiter erzielte über 1000 Stimmen mehr als sie. Nach der Analyse der Ergebnisse ist Di Pizzo nun gemeinsam mit den FDP-Kreisparteien 1, 7 und 8 zum Schluss gekommen, dass ein Aufrechterhalten ihrer Kandidatur wenig Sinn hat. Für den zweiten Wahlgang vom 15. Juli tritt die Erziehungswissenschafterin nicht mehr an. Das teilt die FDP in einem Communiqué mit.
Die Freisinnigen geben damit das Schulpräsidium am Zürichberg aus den Händen. Die bisherige Amtsinhaberin Mirella Forster (fdp.) verzichtete auf eine Wiederwahl, nachdem sie aufgrund langanhaltender Konflikte an der Tagesschule Bungertwies kritisiert worden war. Mag sein, dass Di Pizzo diese Vorgeschichte einige Stimmen gekostet hatte. Die FDP empfiehlt für den zweiten Wahlgang nun Roger Curchod. Der 48-jährige Präsident des Elternrats Langmatt wurde bisher von der CVP unterstützt. Die freisinnige Ortspartei lobt den Betriebswirtschafter als «unabhängigen Macher». Curchod sei kein Karrierepolitiker, ihm lägen die Schulen am Zürichberg am Herzen. Damit dürfte es zu einem interessanten zweiten Wahlgang kommen. Im ersten erreichte der ehemalige Kantonsrat und Präsident der Bildungskommission, Ralf Margreiter, 3265 Stimmen; Curchod kam auf 2779 Stimmen.
Welche Erfahrung, Visionen und Ziele haben die zwei offiziellen Kandidaten für das Schulpräsidium Zürichberg?
Medienberichte zum Wahlkrimi im Schulkreis Zürichberg
Ein Parteiloser mischt den Wahlkampf auf
(Tagesanzeiger, 22. März 2018)
Dreikampf ums Schulpräsidium Zürichberg: Parteiloser greift FDP und Grüne an
(NZZ, 19. März 2018)
Schweigen sorgt für Unruhe
(Tagesanzeiger, 4. April 2017)
Heisser Sesseltanz im Zürcher Nobelquartier
(Ev Manz im Tages Anzeiger vom 31. Mai 2018)
Im Schulkreis Zürichberg kämpfen am 10. Juni eine Frau und zwei Männer um das Präsidium. Ein zweiter Wahlgang ist absehbar, ein Sitzverlust der FDP möglich.
Die Quartiere am Zürichberg gelten als bürgerlich, sie wählen entsprechend. Auch, wenn es um den Vorsitz in der Schulpflege geht. So war es in den vergangenen Jahren. Severin Pflüger, Präsident der FDP Stadt Zürich, ist zuversichtlich, dass es auch am 10. Juni so ist und FDP-Frau Béatrice Di Pizzo das Erbe von Mirella Forster antreten kann. Diese gibt das Präsidium nach vier Jahren ab, nachdem Sie wegen Ihres Führungsstils im Konflikt um die Tagesschule Bungertwies wiederholt in die Schlagzeilen geraten war. Ihr wurde vor allem mangelnde Kommunikation vorgeworfen.
So klar wie das Pflüger gerne hätte, ist die Ausgangslage für Di Pizzo nicht. Ihre Mitstreiter, Ralf Margreiter (Grüne) und Roger Curchod (parteilos), hatten an den drei Podien im Quartier einen starken Auftritt. Nun werden alle drei als Favoriten für das Amt genannt, das mit einem Jahressalär von knapp 200 000 Franken entlöhnt wird.
Béatrice Di Pizzo
Béatrice Di Pizzo, Schulpflegerin in ihrem Wohnkreis Waidberg, hat vor allem am zweiten Podium in der Aula Rämibühl Stimmen verloren. Die Ausführungen der Erziehungswissenschaftlerin mit Erfahrungen als Gymnasial- und Berufsschullehrerin und Prorektorin blieben vielfach etwas theoretisch. "Das Schulpräsidium zu führen, ist eine Managmentaufgabe", sagte sie. Es gelte, die richtigen Schulleiter einzustellen, damit diese gute Lehrpersonen halten und anwerben. Zuweilen agierte sie eher unbedarft. Etwa mit der Aussage, Akademiker seien sich nichts anderes gewohnt, als dass Kinder den akademischen Weg wählten.
Ralf Margreiter
Der Bildungspolitiker und langjährige Kantonsrat Ralf Margreiter hingegen hinterliess eher den Eindruck eines beflissenen Buchhalters. Er zeigte freilich sein profundes Wissen über Schulpolitik und brachte wiederholt Erfahrungen aus seiner Tätigkeit an der KV Business School in der Weiterbildung sowie aus dem früheren Engagement als Schulpfleger im Schulkreis Zürichberg ein, wo er einst wohnhaft war. Heute lebt er mit seiner Familie in Altstetten. Margreiter will die Schulen am Zürichberg zu Orten machen, wo Kinder gerne lernen und sich gerne aufhalten. "Als Bildungs- und Politprofi bringe ich alles mit, was es braucht, um gemeinsam mit Schulleitungen, Lehrpersonen, Betreuung und den Eltern ein Vertrauensverhältnis aufzubauen und unsere Schulen weiterzubringen - im Interesse der Kinder." Die Unterstützung aller linken Parteien und der GLP ist ihm sicher. Seine Ausführungen waren aber sprachlich oft etwas zu korrekt und länglich, sodass es ihnen an Spritzigkeit mangelte.
Roger Curchod
Den unbeschwertesten Eindruck machte Roger Curchod aus Witikon, der von der CVP unterstützt wird. Der Ökonom brachte vor allem seine Persönlichkeit ins Spiel. "Ich bin integrativ und führungserfahren. Das Miteinander ist mir wichtig. Ich kann gut zuhören, analytisch denken und handeln." Obwohl sich Curchod erst im März als Kandidat aufstellen liess, macht er den Anschein, schon gut über das Amt Bescheid zu wissen. Ob dem auch so ist und ob der Präsident des Elternrates Langmatt die Eltern so in den Schulalltag einbinden kann, wie ihm das vorschwebt, ist jedoch fraglich.
Di Pizzo wird auf der bürgerlichen Wählerschaft und auf ihren früheren Kontakten aufbauen, als sie noch am Zürichberg lebte. Überraschend viele stramm bürgerliche Wählerinnen und Wähler tendieren aber zu Roger Curchod. Frischer, sachbezogener Wind würde dem Quartier guttun, meinen sie. Curchod wird es auch sein, der Di Pizzo Stimmen abjagen wird. Ebenso wird er Stimmen von jenen linken Wählern erhalten, denen Margreiter zu sehr Technokrat ist. Ein zweiter Wahlgang ist darum wahrscheinlich. Severin Pflüger vertraut der Erfahrung. Er sagt: "So kurz vor den Wahlen erzählen alle vieles."
Unabhängig vom Wahlausgang am Zürichberg wird die Präsidentenkonferenz der sieben Kreise weiterhin weiblich und von der SP dominiert sein.
(Ev Manz im Tages Anzeiger vom 31. Mai 2018)