Die Sanierung der Bellerivestrasse: eine Operation an der Hauptschlagader im Quartier
Die Bellerivestrasse im Zürcher Seefeld ist eine kantonale Hauptverkehrsachse, welche die Gemeinden des linken Zürichseeufers mit unsere prosperierenden Stadt verbindet. Zu den Spitzenzeiten pulsieren auf der Bellerivestrasse bis zu 1‘400 Fahrzeuge pro Fahrtrichtung. Nun steht im Jahr 2019 eine umfassende Sanierung der Strasse und der darunterliegenden Werkleitungen an, welche sich in verschiedenen Bauetappen über rund drei Jahre erstreckt. Dabei ist es beruhigend zu wissen, dass unser Stadtrat Filippo Leutenegger, Vorsteher des Tiefbau- und Entsorgungsdepartements, bei diesem komplexen Eingriff als Chirurg agiert.
Quelle: FDP Kreis 7 & 8
Anlässlich der Informationsveranstaltung zur Sanierung der Bellerivestrasse im Bernhard Theater informierte Filippo Leutenegger eloquent über den Umfang und die Dauer der Bauarbeiten. Kompetente Unterstützung erhielt er dabei von Esther Arnet, Direktorin der Dienstabteilung Verkehr, und André Murer, Leiter Projektierung und Realisierung, welche eindrücklich über die bevorstehenden Bauarbeiten auf dem 2,3 km langen Strassenabschnitt zwischen Kreuzstrasse und Bahnhof Tiefenbrunnen zu berichten wussten. Wie den Ausführungen zu entnehmen war, wurden verschiedene Verkehrsführungsmassnahmen geprüft, um die Immissionen für die Quartierbevölkerung während der Bauzeit möglichst gering zu halten. Dabei hat man sich letztlich umsichtig für einen Verbleib des Verkehrs auf der Bellerivestrasse entschieden, um den Verkehr einerseits nicht auf die Dufourstrasse umleiten zu müssen und andererseits nicht Mehrkosten von 20 Millionen Franken für eine Schwimmbrücke aufwenden zu müssen. Aufgrund der komplexen und umfassenden Strassen- und Werkleitungsarbeiten sind für das Projekt rund 64 Millionen Franken veranschlagt.
Es erstaunt nicht, dass dieses grosse Bauprojekt eine illustre Schar von Gegnern auf den Plan ruft, die sich über die Fortführung des Tempo 50-Regimes während und nach der Bauzeit auf der Bellerivestrasse enervieren. Eine Allianz aus SP, GP, AL und GLP sowie der IG Bellerivestrasse fordern einen Fahrspurabbau von heute vier auf zwei Spuren und eine Geschwindigkeitsreduktion auf Tempo 30.
Diese Forderungen sind im Hinblick auf die Wichtigkeit dieser Verkehrs-Hauptschlagader für unsere Stadt Zürich unverantwortlich und kurzsichtig. Unverantwortlich deshalb, weil eine florierende Weltstadt auf ein Nebeneinander von öffentlichen Transportmitteln und dem MIV angewiesen ist, um attraktiv zu bleiben. Kurzsichtig deshalb, weil Carsharing-Angebote und effiziente Elektrofahrzeuge derzeit den Automobilmarkt und das Verhalten der Autofahrer revolutionieren und sich der Wunsch nach individueller Fortbewegung nicht durch linke Utopien unterdrücken lässt.
Insofern sollten sich die linken Befürworter einer Temporeduktion und eines Spurabbaus bewusst sein, dass eine verengte Hauptschlagader auf der einen Körperhälfte zu Bluthochdruck mit den Symptomen Nasenbluten, Schwindel und Kopfschmerzen führt. Die andere Körperhälfte hingegen mit einer Minderversorgung der unteren Körperhälfte zu kämpfen hat, was beispielsweise zu Schmerzen in den Beinen führen kann. Beides wollen wir zu Gunsten einer gesunden und florierenden Stadt verhindern.